Ein wahres Meisterstück hatte damals der Hofgoldschmied Johann Melchior Dinglinger ( * 26. Dezember 1664 in Biberach an der Riß; † 6. März 1731 in Dresden) für August den Starken von Sachsen entworfen.
Die Dinglinger Schale. Sie besteht aus zwei Teilen, dem Deckel (das Oberteil des Fabelwesens) und dem Unterteil (Podest Füße und Korpusunterseite). Die Schale ist an vielen Teilen vergoldet. Diese detailgetreue Figur misst eine Höhe von ca. 22 cm und wiegt ca. 770 Gramm Sterling-Silber.
Diese Replike aus 925/000 Sterling-Silber wurde im Jahr 2019 in Handarbeit von einer deutschen Silberschmiede nachgearbeitet.
Dinglinger Schale
Johann Melchior Dinglinger, ein deutscher Golschmied *1664- 1731
arbeitete seit 1698 am Hof August des Starken. Die Produktion der Dinglinger Werkstatt beeinflusste die deutsche Goldschmiedekunst des Barocks stark.
Diese Schale wurde nach dem Original im „Grünen Gewölbe“ in Dresden modelliert. Der komplette Fuß und die Seitenteile werden in feiner Ziselierarbeit aus Silberplatten mit unterschiedlichen Punzen herausgearbeitet. Die anderen Teile werden einzeln modelliert und dann zusammen fertiggestellt.
Die Originalschale in Gestalt eines Vogels mit Drachenkopf, entstand wahrscheinlich im Jahre 1709. Die auf dem Drachen sitzende Figur bezeichnete Dinglinger als „Medea“. Die Zauberin half dem Königssohn Jason beim Raub des von einem Drachen bewachten goldenen Widderfells, indem sie Zauberöl in die Augen des Drachens sprengte.
Hier präsentiert Medea das gekrönte Monogramm August des Starken.
Jener wurde bereits 1697 in den höchsten katholischen Orden aufgenommen, der in Anlehnung an die sogenannte Argonautensage als
„Orden vom goldenen Vlies“ bezeichnet wurde. Das Widderfell wurde auch als goldener Vlies bezeichnet. Der Drachenvogel stellt wahrscheinlich einen Bezug zum Drachenwagen her, der Medea durch die Lüfte trug.
